Nachhaltigkeit bewegt die Bündner Unternehmen
Am gestrigen GRimpuls-Anlass in Chur haben rund 180 Teilnehmer/innen Einblick erhalten, wie Bündner Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass Bündner Unternehmen im Bereich der Dekarbonisierung, des effizienten Umgangs mit natürlichen Ressourcen, der Kreislaufwirtschaft und den entsprechenden technologischen Entwicklungen rasch voranschreiten.
Am Anlass, welcher von den Dachorganisationen der Wirtschaft Graubünden (DWGR) mit den weiteren GRimpuls-Partnern organisiert wurde, standen Fragen rund um die Nachhaltigkeit im Zentrum und wie diese in der Praxis Anwendung findet. Es wurde auch konkret aufgezeigt, was ein Unternehmen tun kann, um nachhaltig zu wirtschaften. Einerseits wurden Angebote vorgestellt, wie Unternehmen im technologischen, energetischen und finanziellen Bereich von externen Experten unterstützt werden können, wenn sie sich nachhaltiger ausrichten möchten. Andererseits wurde anhand von sechs konkreten Praxis- und Anwendungsbeispielen aufgezeigt, wie Unternehmen aus Graubünden mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen.
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit
Regierungspräsident Marcus Caduff und der Präsident von Handelskammer und Arbeitgeberverband Graubünden, Romano Seglias, gingen in ihren Reden darauf ein, dass Nachhaltigkeit sich nicht auf die Ökologie beschränkt. Der Umgang mit natürlichen Ressourcen sei zwar wichtig, aber es gelte auch die Aspekte der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nachhaltigkeit zu beachten. Eine nachhaltige Entwicklung befriedigt die Bedürfnisse der Gegenwart, ohne dabei das Leben der zukünftigen Generationen zu beeinträchtigen. Ohne wirtschaftliches Wohlergehen und eine solidarische Gesellschaft gibt es keinen Umweltschutz. Dies zeigt die Energiepolitik gerade eindrücklich auf. Ohne ein Ausbalancieren zwischen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft gibt es keine Nachhaltigkeit.
Betriebe werden in ihren Bestrebungen unterstützt
Betriebe in Graubünden können bei ihren Bestrebungen ihr Unternehmen nachhaltiger auszurichten auf verschiedene Angebote zurückgreifen. Das CSEM ist ein anwendungsorientiertes Forschungsinstitut mit einer Fachstelle in Landquart, welche hiesige Unternehmen bei technologischen Entwicklungen unterstützt. Harry Heinzelmann, CTO der CSEM, zeigte in seinem Referat Technologien für eine nachhaltige Zukunft auf. Die Energieagentur der Wirtschaft unterstützt Betriebe im ganzen Kanton im Bereich der Energieeffizienz und weiteren Themen der Nachhaltigkeit. Mit Energieberatungen konnten bereits viele Unternehmen im Kanton die Energie effizienter einsetzen und damit auch die Kosten senken. Dabei konnten seit 2012 bereits insgesamt über 135 000 MWh Energie in 346 Bündner Betriebsstätten eingespart werden. Martina Müller-Kamp, Mitglied der Geschäftsleitung der GKB, zeigte in ihren Ausführungen auf, wie die GKB ihre Kunden bei den Bemühungen nachhaltiger zu werden unterstützt.
Konkrete Praxisbeispiele
In Pitches konnten sechs Unternehmen in je fünf Minuten präsentieren, wie sie in der Praxis mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen. Die EMS-Gruppe hat in den letzten Jahren ihren CO2-Ausstoss stark gesenkt und produziert heute CO2-negativ. Das Unternehmen Muntagnard produziert nachhaltige Mode, indem die Kreislaufwirtschaft vom Anfang bis zum Ende der Produktion durchdacht und umgesetzt wird. Zindel United hat den ersten CO2-neutralen Beton auf den Markt gebracht – eine Weltneuheit. Die Wäscherei Elis konnte in den letzten Jahren durch technische Investitionen sowie betriebliche Prozessanpassungen im grossen Stil Energie, Wasser und Chemikalien einsparen. Mit dem Unternehmen dhp technology verfügt Graubünden über ein erfahrenes Unternehmen im Bereich Solarbau auch in alpinen Lagen. Das Start-up K51 zeigte, wie man mit der Abwärme von IT-Anlagen Räume heizen kann.