Wirtschafts-Podium mit allen Regierungskandidaten

Welche Haltung die Kandidierenden für die Bündner Regierung in wirtschaftlichen Fragen haben, zeigte sich an der gestrigen Podiumsdiskussion der Wirtschaft im Titthof in Chur. Dabei sorgten die Themen Bürokratieabbau, die Stimme Graubündens in Bundesbern sowie die Berufsbildung für interessante Debatten zwischen den sieben Kandidierenden. Rund 200 Besucher verfolgten das öffentliche Podium, welches von den Dachorganisationen der Wirtschaft (DWGR) organisiert wurde.
Der von Olivier Berger moderierte Anlass sorgte für hitzige Diskussionen aber auch für einige Lacher. Am Anfang wurden die sechs Kandidaten und die Kandidatin durch ein Bewerbungsgespräch vorgestellt, bevor sie über aktuelle politische Herausforderungen der Bündner Wirtschaft – dem Arbeitskräftemangel und die Bürokratie – debattierten. Neben ihren Visionen für Graubünden beantworteten sie zeitgleich mit dem Publikum Kurzfragen und hielten am Schluss ihre Wahl-Plädoyers in 60 Sekunden. Nach der Podiumsdiskussion gesellten sich alle Besucher mit den Kandidierenden zum persönlichen Austausch beim Grill-Apéro.
Visionäre Ideen für Graubünden
Neben den aktuellen wirtschaftspolitischen Themen wurde auch nach den Visionen für Graubünden gefragt. Der Föderalismus solle gestärkt werden, so dass die Regionen und jede Gemeinde vor Ort ihre Probleme lösen könne, möglichst ohne kantonale und nationale Auflagen. Mit den Ressourcen im Kanton sollte so umgegangen werden, dass die kommenden Generationen im Kanton leben und arbeiten können. Um die Verkehrsproblematik im Prättigau zu lösen, sollen die Autos bereits von Landquart aus ins Engadin verladen werden können. Auch der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Richtung Süden in die Lombardei wurde angesprochen. Graubünden solle als Arbeits- und Wohnort attraktiv und zur Silicon-Valley der Alpen werden. Auch die Energieunabhängigkeit des Kantons mit Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie wurde als Vision geäussert.
Publikum konnte sich live einbringen
Das Publikum konnte sich selber mittels eines Online-Tools direkt in die Diskussionen einbringen. So konnte zeitgleich mit den Kandidierenden Fragen beantwortet und Fragen gestellt werden. Jeder der Kandidierenden musste eine Frage aus dem Publikum beantworten. Zum Schluss der Veranstaltung konnte das Publikum den Favoriten des Abends wählen. Die Podiumsdiskussion wurde ebenfalls live gestreamt. Wer die Podiumsdiskussion verpasst hat, kann sie online unter www.dwgr.ch anschauen.
Smartvote-Wahlhilfe der Wirtschaft
Die DWGR haben in Zusammenarbeit mit Smartvote eine Wahlhilfe der Wirtschaft erstellt. Damit wird die Haltung der Kandidierenden für Regierung und Grossen Rat in wirtschaftlichen Fragen ersichtlich. Zu Beginn des Podiums konnten die Kandidierenden Stellung zu ihrem Wirtschafts-Spider aus der Smartvote-Wahlhilfe nehmen. Der Wirtschafts-Spider umfasst die Bereiche Wirtschafts-, Finanz- und Aussenpolitik, Sozialstaat und Umweltschutz. Gemäss der Wahlhilfe der Wirtschaft decken sich die Positionen der Wirtschaftsverbände mit den Positionen der Kandidierenden für die Regierung folgendermassen:
• Martin Bühler (FDP), 83%
• Roman Hug (SVP), 81%
• Marcus Caduff (Die Mitte), 76%
• Jon Domenic Parolini (Die Mitte), 74%
• Hans Vetsch (parteilos), 69%
• Carmelia Maissen (Die Mitte), 57%
• Peter Peyer (SP), 44%