Nationale Wahlen: Podium und Wahlhilfe der Bündner Wirtschaft
Mit den Wahlen für den National- und Ständerat am 22. Oktober werden die Weichen für die Schweizer Wirtschaftspolitik in den nächsten Jahren gestellt. Die Dachorganisationen der Wirtschaft Graubünden (DWGR) möchten ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit über die wirtschaftspolitische Haltung der jeweiligen Kandidat/innen informieren. Im Zentrum der Aktivitäten steht dabei eine Podiumsdiskussion (21. September) mit sechs Nationalratskandidat/innen sowie die Wahlhilfe der Bündner Wirtschaftsverbände. Dabei werden, wie bereits für die Bündner Wahlen 2022, mit Daten von Smartvote die wirtschaftliche Positionierung der Kandidat/innen aufgezeigt. Als Partner der DWGR sind die Bergbahnen Graubünden, GastroGraubünden und der Graubündnerische Baumeisterverband an den Aktivitäten beteiligt.
Grösster Handlungsbedarf beim Bürokratieabbau
Anlässlich der DWGR-Mitgliederumfrage vom letzten Frühling wurde erfragt, wo für Bündner Unternehmen der grösste Handlungsbedarf in der nationalen Politik liegt. Denn die Bundespolitik beeinflusst mehr und mehr die Arbeit der Unternehmen in Graubünden und die Zentralisierungstendenzen nehmen laufend zu. Der Bund mischt sich in Angelegenheiten der Gemeinden und Kantone ein. Entsprechend stehen Regulierungen und Bürokratie an erster Stelle bei den Umfrageteilnehmenden: 70% sehen einen grossen Handlungsbedarf beim Abbau der Bürokratie. Knapp die Hälfte sieht zudem Schwierigkeiten im Bereich Raumplanung und Baubewilligungen sowie Energieversorgung und Energieproduktion als gross. Danach folgt die Wirtschaftsförderung (43%) des Bundes, die Senkung von Steuern und Gebühren (38%) sowie die berufliche Aus- und Weiterbildung (35%). Bei den anderen Rahmenbedingungen besteht gemäss der Umfrage ein weniger grosser Handlungsbedarf. Nichtdestotrotz bewerten auch bei diesen Rahmenbedingungen zwischen einem Fünftel und einem Drittel der Betriebe den Handlungsbedarf als gross.
Wahlhilfe der Bündner Wirtschaftsverbände
Die DWGR haben in Zusammenarbeit mit Smartvote eine Wahlhilfe der Bündner Wirtschaft erstellt. Wie wirtschaftsfreundlich die Kandidat/innen für den Nationalrat und Ständerat jeweils sind, ist auf www.dwgr.smartvote.ch zu finden. Die Wahlhilfe basiert auf den Daten von Smartvote, wobei der Unterschied zur normalen Smartvote-Wahlhilfe darin besteht, dass ausschliesslich Fragen mit einer Wirtschaftsrelevanz verwendet werden. Entsprechend werden nicht sämtliche Achsen des Smartvote-Spiders dargestellt. Der Wirtschafts-Spider beinhaltet die Bereiche Wirtschafts-, Finanz- und Aussenpolitik, Sozialstaat und Umweltschutz. Die Positionen und Antworten der Kandidierenden werden auf der Wahlhilfe der Bündner Wirtschaft mit denjenigen der DWGR verglichen, und die prozentuale Übereinstimmung der Antworten in einer Rangliste dargestellt. Die Haltung der Bündner Wirtschaft zu den einzelnen Fragen wurde vorgängig in einem mehrstufigen Verfahren definiert. Die aktuelle Auswertung der Wahlhilfe zeigt, dass die Kandidaten/innen der bürgerlichen Parteien über zwei Drittel oder mehr Übereistimmung mit der Haltung der Bündner Wirtschaft aufweisen. Die Kandidat/innen der FDP gefolgt von den Kandidat/innen der SVP sind am wirtschaftsfreundlichsten. Danach folgen Kandidat/innen der Mitte und der GLP. Allerdings gibt es in der Rangliste bei allen Parteien Ausreisser nach oben und nach unten.
Podiumsdiskussion der Bündner Wirtschaft am 21. September
Am Donnerstag, 21. September findet in Chur die Podiumsdiskussion der Bündner Wirtschaft zu den nationalen Wahlen statt. Im Mittelpunkt der Diskussion mit den Nationalratskandidat/innen Anna Giacometti (FDP), Magdalena Martullo-Blocher (SVP), Anita Mazzetta (Grüne), Kevin Brunold (Die Mitte), Jon Pult (SP) und Walter von Ballmoos (GLP) stehen Wirtschaftsthemen, welche die Bündner Unternehmen aktuell beschäftigen. Dies sind der Arbeitskräftemangel, die Energieversorgung, die Raumplanung, sowie die Regulierungen und die Bürokratie: Welche Lösungen aus der Bundespolitik können den Arbeitskräftemangel lindern? Wie wird Graubünden als Randregion wirtschaftlich nicht abgehängt? Wie wirtschaftsfreundlich sind die Kandidat/innen und Parteien? An der öffentlichen Veranstaltung im Marsöl-Saal in Chur kann sich das Publikum mit eigenen Fragen einbringen, über Sachfragen abstimmen und am Schluss den Gewinner oder die Gewinnerin des Abends küren. Der Anlass wird vom Bündner Tagesschaumoderator Roger Aebli moderiert. Die Teilnahme ist kostenlos, die Platzzahl allerdings beschränkt. Wir bitten um Anmeldung unter: www.dwgr.ch.