Unternehmen sind auch im Kanton Graubünden von vielen politischen Entscheidungen direkt betroffen. Regulierungen, Abgaben oder Rahmenbedingungen beeinflussen ihre Arbeit. Es braucht darum mehr Unternehmer/innen in der Politik, damit künftig unternehmensfreundlichere Entscheide getroffen werden.

Im Vergleich zu früher sind heute weniger Unternehmer/innen im Grossen Rat und in den Gemeindevorständen vertreten. Darum werden vermehrt Entscheide gefällt, welche gegen die Bedürfnisse und Interessen der Unternehmen gehen. Die unternehmerischen Freiheiten werden eingegrenzt, die Abgaben und Steuern nehmen zu und die Politik und Behörden mischen sich immer mehr in der täglichen Arbeit der Unternehmen ein. Das Ziel der Dachorganisationen der Wirtschaft (DWGR) ist es, dass bei den kantonalen Wahlen 2026 mehr Unternehmer/innen kandidieren. Damit soll die Anzahl Vertretungen aus der Wirtschaft im Grossen Rat erhöht werden. «Die beste Wirtschaftsförderung ist es, wenn möglichst viele Unternehmer/innen im Grossen Rat Einsitz nehmen», erklärt Viktor Scharegg, Präsident des Bündner Gewebeverbandes und ehemaliger Grossrat.

Als Unternehmer/in im Grossen Rat kann man die eigenen Anliegen direkt einbringen, sein Netzwerk ausweiten und sich mit interessanten politischen Themen auseinandersetzen. Grossrätinnen und Grossräte werden bei Bedarf von den DWGR fachlich in ihrer Arbeit unterstützt. Normalerweise fallen pro Jahr sechs Sessionen mit jeweils drei Tagen an. Dazu kommen Fraktions- und Kommissionssitzungen. Der Grosse Rat arbeitet als Milizparlament. Die Arbeit im Grossen Rat wird mit einem Taggeld und Spesenentschädigungen entschädigt.

Wo kann man sich bei Interesse melden?
Auch wenn die kantonalen Wahlen erst in einem Jahr stattfinden, starten die DWGR das Projekt «Unternehmer/innen machen Politik» bereits jetzt. Die Parteien haben die Suche nach Kandidaten/innen in den 39 Bündner Wahlkreisen gestartet. Bis spätestens Mitte Februar 2026 von den Parteien einzureichen.

Interessierte Personen können sich direkt an die Kantonalparteien wenden oder an die Ansprechpersonen in den Wahlkreisen. Die Wahl der Partei ist aus Sicht der DWGR weniger wichtig, als dass sich Unternehmer/innen politisch engagieren. Bei der Parteiwahl sollten neben der Position der Partei auch die Personen, welche in der Partei in ihrer Region aktiv sind, berücksichtigt werden. Es ist wie überall: Die Sympathie muss stimmen, damit die Arbeit Freude bereitet.